Olivenöl… wer denkt da nicht an Urlaube in Italien, mediterrane Landschaften, knorrige Bäume, la Dolce Vita, leckere Salate… Allerdings schmecken mir viele der Öle, die ich im Laufe der Zeit probiert habe, so gar nicht. Ranzig, stichig, einfach schlecht – und nur mit genügend Salat drüber auszuhalten, so fällt mein Urteil bei den allermeisten Olivenölen aus.
Olivenöl im Test
Kein Wunder sagt Stiftung Warentest, die jüngst 24 Olivenöle aus dem günstigen Preissegment untersucht hat und in ausnahmslos allen Mineralölrückstände von teils bis zu 60 Milligramm pro Kilo gefunden hat (zum Test). Auch beim Test hochpreisiger Olivenöle der Güteklasse „nativ extra“ aus 2016 fiel jedes zweite Öl durch. Und schon 2014 hatte Ökotest einen Bericht veröffentlicht, der mir den Appetit auf Olivenöl erstmal gründlich verdorben hat. Von Pestiziden über Weichmacher bis hin zu einfach schlechten Geschmack war alles dabei (zum Test).
Die Olivenöl-Mafia
Und wusstet ihr, dass Olivenöl aus Italien gar nicht unbedingt aus Italien stammt? Die New York Times stellt hier in einer interaktiven Grafik sehr schön dar, wie italienisches Olivenöl gefälscht wird: Extra virgin suicide
Wer noch tiefer in die Machenschaften der sog. Öl-Mafia einsteigen will, kann hier weiterlesen: https://www.olivenoel-kartell.de/
Wie erkennt man aber nun ein gutes Olivenöl?
Seitdem ich all das gelesen habe, kaufe ich Olivenöl wesentlich bewusster. Allein auf die Kategorisierung zu achten, hilft da allerdings nicht weiter. Natives Olivenöl extra ist zwar die höchste Qualitätsstufe, doch wird in Deutschland kaum eine andere verkauft. Genau das gleiche gilt für die Bezeichnung „kaltgepresst“. Ich verlasse mich also in erster Linie auf Testergebnisse, manchmal aber auch einfach nur auf meine Geschmacksnerven.
Zum Kochen – Wenn ich nicht gerade hoch erhitzen will und darum mit Kokosnussöl brate – nutze ich das Native Olivenöl Extra von Primadonna, dass es günstig bei Lidl gibt und das im Test als eines der wenigen zumindest befriedrigend abgeschnitten hat. Der Geschmack ist nur ok, aber für mich zum Kochen zweitrangig, das Öl soll da für mich nur keinen allzu intensiven Eigengeschmack haben. Alternativ nutze ich das Gut Bio Olivenöl nativ extra bei ALDI Nord oder das Native Olivenöl extra von Vegola bei Netto, die auch zumindest mit befriedigend abgeschnitten.
Für besondere Gelegenheiten achte ich aber auf Qualität. Ein wirklich gutes Olivenöl zu finden, ist für mich wie guten Wein kaufen und darf entsprechend kostspielig. Da ich für Alkohol aber sowieso kein Geld ausgebe, gönne ich mir lieber ab und an etwas aus dem Bereich Delikatessen. Der durchschnittliche Preis pro Liter für ein Öl mit hervorragender Qualität liegt zwischen 15 und 30 Euro.
Mein aktuelles Lieblings-Olivenöl, das native Olivenöl Chili von Mallafré, kostet z.B. satte 9,95 Euro für 0,25l, schmeckt für mich aber auch, wie ein richtig gutes Olivenöl schmecken sollte. Sortenrein, jung und grün, leicht scharf, nicht bitter, nach wenig Säure und vor allem: Riiiiichtig gesund! Dieses Olivenöl wird von der Familie Mallafré in Katalonien produziert. Über die Familie und ihren Werdegang kannst du hier mehr lesen: https://www.artefakten.net/die-mallafrs-eine-bewegende-familiengeschichte/
Natürlich weiß ich nicht, wie dieses Öl in einem Test abschneiden würde und ob es chemisch perfekt ist. Es schmeckt mir einfach und die sympathische Familiengeschichte der Mallafrés dahinter zu kennen gibt mir das Gefühl zu wissen, woher das Öl kommt und das nicht gepanscht wird. Dieses Öl einfach in gutes Brot getunkt ist für mich der perfekte Chips-Ersatz beim Fernsehabend!
Hier findest du noch eine Menge weiter Infos zu Olivenöl: https://www.oelea.de/olivenoel-wissenswertes
Olivenöl als Beauty-Tipp?
Noch eine Anmerkung zum Schluss: Seit langem geistert Olivenöl ja schon als Geheimtipp für schöne Haare und Haut herum. Zumindest für mich kann ich beides in der äußerlichen Anwendung nicht bestätigen. Von Olivenöl auf der Haut bekomme ich wie auch von Kokosöl sofort am nächsten Tag Pickel und das Öl in den Haaren scheint meine eher auszutrocknen als geschmeidig zu machen. Möglicherweise liegt das aber auch daran, dass ich bisher dafür immer das niedrigpreisige Öl verwendet habe. Wenn du ein gutes Öl für die Schönheitspflege nutzen willst, empfehle ich Arganöl als Haarkur, Sesamöl, um das Haarwachstum mit einer Kopfhautmassage anzuregen und Mandelöl zum Abschminken der Augen. Als kurze Maske funktioniert das entzündungshemmende Arganöl auch auf der Gesichtshaut gut, wenn ich es nach 20 Minuten wieder abspüle.
Was ist dein Tipp für Olivenöl, welches schmeckt dir am besten? Und welche Öle nutzt du für deine Beauty-Routine?